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Vergangene Woche hatte das VfB Fanprojekt die Gelegenheit, die Aufnahme der 14. Folge vom „Grünen Einwurf“ Podcast nicht nur als Aufnahmeort zu begrüßen, sondern auch als Gesprächspartner mitzugestalten. Can Mustafa, pädagogischer Mitarbeiter und Leitung des Fanprojekts, war im Gespräch mit Moderator Daniel Guggeis, Max Himberger (wissenschaftlicher Mitarbeiter, Siegmund Space Education) und VfB-Torwartlegende Timo Hildebrand.

Neben Ernährung, Fanmobilität und politischer Bildungsarbeit wurde über das BMUV-geförderte Bildungsprojekt „Anpfiff fürs Klima“ gesprochen, dessen Schirmherr unser Meisterschaftskeeper von 2007 ist. Wir als VfB Fanprojekt fungieren als Pilotstandort bei der von der Siegmund Space & Education gGmbH und der Koordinationstelle Fanprojekte (KOS) etablierten Kooperation. Wir unterstützen das Projekt durch die erstmalige Umsetzung von Workshops für junge Fußballfans zu den Themen Klimaschutz und Klimaanpassung. Die Workshopphase wird im Februar beginnen.

Den Podcast könnt ihr hier finden.

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Liebe VfBler, 

nach sieben wundervollen Jahren für das VfB Fanprojekt ist die Zeit gekommen Abschied zu nehmen. 
Der Abschied fällt mir nicht leicht:
Ich blicke zurück auf tolle Stunden, Tage, Jahre und gemeinsame Projekte, die mir viele wunderbare Erfahrungen und viel Energie gegeben haben. Besonders die Bildungsarbeit und das Projekt Nachspielzeit waren ein enormer Erfolg – gekrönt mit dem deutschen Fußball-Kulturpreis 2022. 

Ich bin sehr dankbar für die tollen Erfahrungen und die Möglichkeit seit 2017 Saison um Saison den VfB und seine Fans begleiten zu dürfen.
Diese Zeit hat viele positive Spuren hinterlassen und dafür möchte ich mich bei euch allen herzlich bedanken.
Das Schöne an dieser Arbeit ist, dass ich die Verbundenheit zum VfB trotz Abschied nicht ablegen muss und mich freue in neuem, altem Gewand als Fan in der Kurve stehen zu dürfen. 
Meinen Nachfolgern wünsche ich ebenso viel Erfolg und denselben Teamspirit, den ich erleben durfte. 
Bis dahin wünsche ich euch allen weiterhin nur das Beste und unserem Verein gerne auch etwas mehr Konstanz und Erfolg im Sportlichen. 

Mit weiß-roten Grüßen, 

Jörg 

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15.05.2023
Ein Zeugnisverweigerungsrecht für die Soziale Arbeit ist dringend notwendig, wie ein aktueller Fall in
Karlsruhe zeigt. Dort sehen sich die Mitarbeiter*innen des Fanprojektes Karlsruhe momentan einer
beruflich wie privat extrem belastenden Situation ausgesetzt.
Fanprojekte arbeiten im Rahmen des NKSS (Nationales Konzept Sport und Sicherheit) und leisten in
Fanszenen Soziale Arbeit auf Grundlage der §§ 11 & 13 des SGB VIII.
Im Nachgang der Geschehnisse beim Heimspiel gegen den FC St. Pauli am 17. Spieltag gelang es den
Karlsruher Mitarbeiter*innen, intensive Reflexionsprozesse zu begleiten, Aufarbeitung zu ermöglichen
und Konfliktparteien an einen Tisch zu bringen, um Versöhnung zu ermöglichen und
Verhaltensänderungen anzustoßen. Dies alles war nur möglich, weil die Mitarbeiter*innen durch gute
Soziale Arbeit über Jahre ein besonderes Vertrauensverhältnis zu den Fanszenen aufgebaut haben.
Dies ist ihr gesellschaftlicher Auftrag – dessen vorbildhafte Erfüllung hier nun zum Grund wird, dass sie
momentan einer zeugenschaftlichen Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ausgesetzt
sind. Preisgegeben werden sollen Inhalte aus den Gesprächen im Nachgang des Spieltages, die durch
ein besonderes Vertrauen geprägt und überhaupt nur dadurch möglich waren.
Aus gutem Grund sieht das Gesetz im §203 des StGB für Sozialarbeitende eine Schweigepflicht vor,
deren Verletzung mit bis zu einem Jahr Haft bestraft werden kann. Soziale Arbeit findet in vielen Fällen
mit Menschen und Gruppen statt, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden oder deviante
Verhaltensweisen zeigen. Ohne darauf vertrauen zu können, dass das von ihnen Gesagte nicht gegen
sie verwendet wird, können Konfliktlösungen und wirksame Hilfen nicht begleitet werden. Wie sollen
denn ganzheitliche Hilfsangebote aussehen, wenn die Beteiligten nicht offen reden können und
Sozialarbeitende nur die halbe Wahrheit kennen? Wie soll Vertrauen überhaupt entstehen, wenn stets
darauf geachtet werden muss, was man im vertraulichen Gespräch preisgibt?
In Karlsruhe wird gerade versucht, diesen Kernbereich der Sozialen Arbeit zu nutzen, um
strafprozessuale Erkenntnisse zu gewinnen.
Das besondere Vertrauen, welches eine gelingende Soziale Arbeit überhaupt erst ermöglicht, durch
das Brechen der Schweigepflicht zu zerstören, hat weitreichende Auswirkungen über den Einzelfall
hinaus. Die Geschehnisse in Karlsruhe betreffen also nicht nur die Mitarbeiter*innen vor Ort und auch
nicht nur die aufsuchende und mobile Sozialarbeit mit jugendlichen und heranwachsenden
Fußballfans, sondern gefährdet alle Bereiche der Sozialen Arbeit, denen ein besonderes
Vertrauensverhältnis zugrunde liegt.
Das Streben nach strafprozessualem Erkenntnisgewinn aus Inhalten vertraulicher Gespräche im
Rahmen von Sozialer Arbeit macht solche Gespräche unmöglich.
Die Androhung von Ordnungsgeld und Beugehaft macht diese Arbeit für Mitarbeiter*innen
unzumutbar.
Wir fordern die Politik auf, das besondere Vertrauensverhältnis als notwendiges und schützenswertes
Gut der Sozialen Arbeit endlich anzuerkennen. Schaffen Sie die rechtlichen Rahmenbedingungen,
welche die Fachkräfte der Sozialen Arbeit benötigen, um ihren öffentlichen Auftrag erfüllen zu können.
Beenden Sie die Farce, dass Fachkräfte ihrem Auftrag nicht nachkommen können, ohne ihre Freiheit
zu riskieren.
Die Soziale Arbeit braucht ein Zeugnisverweigerungsrecht.
Jetzt!


Kontakt zu den Sprechern des BfZ:
Matthias Stein Georg Grohmann
ms@fanprojekt-jena.de grohmann@bag-streetwork.de
0173-3970701 0157-71418265
www.zeugnis-verweigern.de
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Liebe VfB Fans,

nicht nur die aktuellen besorgniserregenden Entwicklungen an anderen Fanprojekt-Standorten sind Anlass genug, um die Stellungnahme des Arbeitskreises „Stadionverbote & Repression“ der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte zu teilen. Sondern auch die Tatsache, dass unser Mitarbeiter Can Mustafa sich aktiv, sowohl im AK „Stadionverbote & Repression“, als auch im Expert:innengremium „Stadionverbote“ des DFBs, für Fankultur, Fußballfans und deren Belange einsetzt, bietet Grundlage genug, um auch an dieser Stelle mit Hilfe der Stellungnahme auf kritische Entwicklungen aufmerksam zu machen. Für etwaige Rückfragen steht euch unser Mitarbeiter Can jederzeit zur Verfügung, der bereits vor drei Wochen im PodCannstatt (https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.podcast-zum-vfb-stuttgart-einblicke-in-das-vfb-fanprojekt.82c82994-4ad0-4083-8c54-870d554cfc2f.html) auf besorgniserregende Dynamiken seitens der Polizei hingewiesen hat.

Im Folgenden dokumentieren wir die Stellungnahme des AK „Stadionverbote & Repression“ der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte:




Polizeiliche Maßnahmen behindern die Arbeit der sozialpädagogischen Fanprojekte

 

Als Arbeitskreis Stadionverbote und Repression der BAG-Fanprojekte erreichen uns seit Jahresbeginn 2023 zunehmend Berichte von polizeilichen Übergriffen und Drohungen gegenüber Mitarbeiter*innen der Fanprojekte, die nun mit den Ereignissen rund um das Fanprojekt Karlsruhe um einen neuen bitteren Höhepunkt reicher geworden sind.

 

Angedrohte Stürmung von Fanprojekt-Räumen, Abhörmaßnahmen, das gezielte Auslesen von Smartphones, auf denen sich auch Nachrichten mit Fanprojekten-Mitarbeiter*innen  befinden oder körperliche Angriffe auf Mitarbeitende im Rahmen ihrer Arbeit, Personalienaufnahmen bei dienstlichen Gelegenheiten, aber auch eine zunehmende Anzahl an Vorladungen durch die Polizeien der Länder gehören nicht mehr nur an einzelnen Orten zum Alltag von Fanprojekten. 

 

Wir nehmen diese Maßnahmen mehr und mehr als polizeiliche Eingriffe in die Arbeit der sozialpädagogischen Fanprojekte wahr.

 

Da im Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB Vlll) eine vertrauliche und anonyme Kontaktaufnahme zu sozialpädagogisch arbeitenden Institutionen garantiert ist und diese zudem auf freiwilliger Basis basiert, müssen wir feststellen, dass das aktuelle Verhalten der Polizeien der Länder und des Bundes unseren Auftrag maßgeblich torpediert und womöglich nachhaltig schadet:

 

Wieso sollten sich betroffene Fans mit uns in Verbindung setzen, wenn Vertraulichkeit als Basis für das in uns gesetzte weitergehende Vertrauen nicht gewährleistet werden kann ? Wie sollten Fanprojekte Angebote aus dem Kontext des Täter-Opfer-Ausgleichs unterbreiten, die dann wiederum aus Smartphones ausgelesen werden? Wieso sollten Fanprojekte die Anreise zu Auswärtsspielen begleiten, wenn bei Regelverletzungen der Fans (und diese streiten wir keines Wegs ab) der Einfachheit halber zunächst mal die Mitarbeitenden vorgeladen werden ?


Wir sind keine Gehilf*innen der Polizeien, sondern Sozialarbeiter*innen im Auftrag der Kommunen, der Länder und des Fußballs.

 

Wir bieten jugendlichen und jungen Erwachsenen Fans Unterstützung und Begleitung an. Wir haben eigene Räume und leisten aufsuchende soziale Arbeit im Kontext Fußball. Wir sind qualifizierte und professionelle Fachkräfte der sozialen Arbeit.

Wir sind nah an der Lebenswelt Fußball und bewegen uns in einem komplexen Netzwerk vieler verschiedener Institutionen.

 

Wir fordern deshalb das Zeugnisverweigerungsrecht auch für die Soziale Arbeit.

 

 

 

Der Arbeitskreis Stadionverbote & Repressionen ist ein Zusammenschluss aus Kolleg*innen der sozialpädagogischen Fanprojekte mit besonderer Expertise in den besagten Themen. Neben der Schulung für Fanprojekt-Mitarbeiter*innen, kollegialer Beratung von Fanprojekten und gelegentlich auch bei Vereinen entsteht ein guter Überblick über aktuelle Entwicklungen. Der Arbeitskreis entsendet für die BAG Fanprojekte eine Vertretung in den Expertenrat Stadionverbote des DFB.

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die wahre Geschichte des modernen Fußballs


Fantasie-Ablösesummen und -Gehälter für Superstars. Vereine in den Händen von Oligarchen, Scheichs und Hedgefonds. Gebührenexplosion bei Bezahlsendern. Die WM in Katar … Christoph Biermann legt die Abgründe und Widersprüche einer Blütezeit offen, in der sich der Fußball inzwischen komplett verfangen hat. Und er versucht, Wege aus dem Dilemma zu zeigen. 

Im Jahr 1992 ändert sich im Fußball alles: Die Champions League wird gegründet. In Deutschland startet mit »ran« das neue Zeitalter des Fernsehfußballs. In England entsteht die Premier League, die heute global erfolgreichste Fußballliga. Es beginnt das Goldene Zeitalter des modernen Fußballs. In neuen Stadien spielen Super-Teams mit Super-Spielern unter der Anleitung visionärer Super-Trainer für ein global wachsendes Publikum. Doch die Erfolgsgeschichte ist von Beginn an durchsetzt von großem Unbehagen und Entfremdung. Alles wird zur Ware: Vereine und Ligen, Spieler und selbst die Emotionen der Fans. Derweil erodiert der sportliche Wettbewerb und bringt die immer gleichen Seriensieger hervor.

Nach drei Jahrzehnten gipfelt die Entwicklung 2021 im Versuch, eine exklusive »Super League« zu gründen. Der Krieg in der Ukraine offenbart die geopolitischen Verstrickungen des Fußballs, und die Weltmeisterschaft im Winter 2022 in Katar offenbart den moralischen Ausverkauf des Weltfußballverbandes FIFA.



Christoph Biermann, geboren 1960 in Krefeld, lebt in Berlin und arbeitete für die taz, Stern, Die Zeit und war Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung und beim SPIEGEL. Seit 2010 beim Fußballmagazin 11Freunde, inzwischen als Reporter. Biermann gehört seit Jahren zu den profiliertesten Fußballjournalisten Deutschlands und hat zahlreiche Bücher zum Thema Fußball veröffentlicht. »Die Fußball-Matrix« und »Wenn wir vom Fußball träumen« wurden jeweils zum »Fußballbuch des Jahres« gewählt. Zuletzt erschien von ihm »Wir werden ewig leben« (KiWi 1813), 2020.

Lesung und Buchvorstellung am Mittwoch, 18. Januar um 19:30 im VfB Fanprojekt  / Eintritt frei 

 






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